Wissenswertes über Youtube, für angehende oder aktive Youtuber
¹ Tägliche Views | Monatliche Views
Du kannst auch hier statt der täglichen Views die monatlichen Views angeben, die weitere Berechnung basiert auf dem Wert der monatlichen Views. Als Content Creator sieht man die genauen Zahlen auch in der jeweiligen Übersicht.
² Der Dämpfungswert
Der Dämpfungswert beschreibt den Anteil der nicht erfolgten Werbeeinblendungen. Da die Werbung personenbezogen gezeigt wird, findet sich zu gewissen Zeitpunkten kein passender Werbepartner mit entsprechender Werbung. Auch Ad-Blocker verhindern das einblenden der Werbung, was diesen Wert nochmals deutlich in die Höhe treibt. Nimmt man entsprechende Studien zur Hand, so nutzen Deutschlandweit etwa 35% aller Nutzer einen Ad-Blocker. Weitaus höher ist der Anteil bei der jüngeren Generation, hier liegen wir schon bei etwa 55%.
Um hier vernünftig rechnen zu können, schaut man am besten auf das Alter seiner Zielgruppe oder die tatsächliche Gruppe seiner Abonnenten. Nicht vorhandene personalisierte Werbung durch mangelnde Werbepartner bei Youtube findet man wahrscheinlicher bei Usern, die im Internet eher nach speziellen Dingen suchen (wer bspw. immer nach Oldtimern sucht, wird wahrscheinlich weniger Werbung zu Gesicht bekommen als jemand, der ständig nach den neuesten Smartphones sucht).
Man sieht, es ist schwer hier einen guten Mittelwert zu finden, im Durchschnitt kann man wohl von 60-65% ausgehen.
³ Der CPM-Wert (Cost per Mille)
Der CPM-Wert (Cost per Mille) beschreibt die Kosten, die ein Werbetreibender für 1000 ausgelieferte Anzeigenviews bezahlt. Wer bereits einen Youtube-Kanal betreibt, kann diesen Wert im Account ablesen. Dieser Wert kann sich aber andauernd verändern, wewegen auch hier für Aussenstehende meist nur ein Durchschnittswert vermittelt werden kann.
Auch hier entscheidet sowohl das Alter der Zielgruppe, als auch die personalisierte Werbung über die Höhe dieses Wertes. Ein zweiter Wert, der wiedergabebasierte CPM, sind die Kosten die ein Werbetreibender für 1000 Videowiedergaben bezahlt, in denen jeweils mindestens eine Werbeeinblendung erfolgte. Mit diesem Wert rechnet unser Youtube-Verdienstrechner. Wer hier die höchsten Preise zahlt kann man sicherlich vermuten, hier genügt ein Blick auf Werbeausgaben verschiedener Branchen, die man dem Internet entnehmen kann.
Um und bei 4 Euro würde ich für deutschsprachige Youtube-Kanäle im absoluten Durchschnitt als realistisch erachten.
Eine Lanze brechen für Youtuber | Streamer
Im Zusammenhang mit den Verdienstmöglichkeiten von Youtubern und Streamern möchte ich an dieser Stelle eine Lanze eben für diese Youtuber brechen, die uns mit ihrem Content jeden Tag erfreuen, uns Spiele näher bringen und uns allen damit eventuell auch die Kaufentscheidung eines Spiels erleichtern.
Jeder einzelne kann anhand des Verdienst-Rechners für Youtube die Einnahmen seines Lieblings-Youtubers annähernd errechnen. Gehen wir einmal von 1000 Views bei 3 Videos am Tag aus, setzen die variablen Werte auf den Durchschnitt und schauen dann, was am Ende bei rauskommt, so sollte sich jeder von uns Gedanken machen, was es uns allen Wert ist, 1 1/2 Stunden am Tag unterhalten zu werden. Ja, für mich ist das bessere Unterhaltung als die 28. Wiederholung des Traumschiffs im TV oder das nächste Show-Experiment mit Z-Klasse-Promis im Kanal mit den 3 Buchstaben.
Etwa 15-20 Euro bekommt der Youtuber für 1 1/2 Stunden Unterhaltung pro Tag – im Monat. Richtig, im Monat. Bei 1 1/2 Stunden ist aber noch nicht Schluss, hinzu kommen Vorbereitung (die Suche nach neuen Spielen, kurzes antesten etc.), Nachbearbeitung (Schneiden, Upload etc.), Kontakt zur Community und sonstiges. 15-20 Euro kostet ein relativ vernünftiges Spiel im Early Access, an weitere Spiele oder auch neues Equipment ist hier gar nicht daran zu denken. Unsere Youtuber stellen uns aber eben die Spiele vor, die wir aufgrund der Lets-Plays testen und danach eventuell “getestet und angespielt” kaufen, mit denen wir stundenlang unterhalten werden und uns eine Menge Spaß bereiten.
Gehen wir also nochmals zum Verdienstrechner und drosseln den Dämpfungswert mit ansonsten gleichbleibenden Werten auf 10% herunter. Was wir sehen ist ein Verdienst von jetzt 45-60 Euro, ohne das wir dafür etwas bezahlen müssten. Dies ist der Verdienst unseres Lieblings-Youtuber, wenn wir alle unsere Add-Blocker ausschalten. Ausschalten, um uns dafür weiterhin kostenlos entertainen zu lassen, mit 2-3 Werbeeinblendungen in einem 30-Minuten Lets-Play. Wir alle sind Werbung gewohnt, wir alle hassen Werbung, auch ich. Bei den Grottenschlechten Shows mit unseren Z-Promis erdulden wir 5-minütige Werbeunterbrechungen, für das Traumschiff zahlen wir 20 Euro im Monat, weil wir uns alles gefallen lassen. Und für unseren Lieblings-Youtuber sind wir nicht bereit, den Add-Blocker zu deaktivieren?
Gegenargument könnte jetzt sein, dass man während der Show im privaten Fernsehen kurz das nötigste im Bad erledigen kann, oder aber den TV-Snack aus dem Kühlschrank zur Couch zu befördern, um pünktlich zum Ende der Werbeeinblendungen wieder die Tanzküken mit ihren 3 Gehirnzellen auf Stöckelschuhen bei einer Tortenschlacht gegen Möchtegern-Lebensretter ala Baywatch zu verfolgen. Bei Youtube läuft zwar auch Werbung, dafür aber nur wenige Sekunden, den Pausenschalter für den Tube-Snack findet man in der Regel recht schnell.
All das ist selbstverständlich meine persönliche Meinung, aber schaut man sich die Vielfalt der verschiedensten Youtuber an wird mit Sicherheit jeder auf der Suche nach besserem Content fündig. Ein weiterer Vorteil an den Videos deines Lieblings-Youtubers ist natürlich auch der direkte Kontakt, die Community und der vernünftige Austausch untereinander. Einem TV-Sender kann man nur schwierig vermitteln, dass der gebotene Content der letzte Schrott ist. Hier haben wir nicht nur die Möglichkeit, sich das auszusuchen, was man gerade sehen möchte. Man kann sogar (ja, wenn man einfach mal nett schreibt) seine Wünsche für Folgecontent äußern. Und seid euch sicher, wenn der Creator mehrfach Vorschläge für ein neues Game oder allgemein neuen Content bekommt, wird er sich nicht lumpen lassen, auf diese Wünsche einzugehen.
Ich verkneife mir weitere Äußerungen zum seit Jahren immer schlechter werdenden Content im TV, aber es muss einfach mal gesagt werden. Wenn man bei 100-120 Sendern nicht mal einen Kanal findet, der hochwertiges Entertainment liefert, dann muss man sich die Frage stellen, ob man vor lauter TV-Trollen nicht die Übersicht über die Wünsche der TV-Community besser erahnen und beachten sollte.
Einen Denkzettel hätten sie auf jeden Fall verdient, aber wir haben ja unsere Alternativen: Youtube! Falls es also jemandem genauso geht, achtet doch ein wenig darauf, dass die YT-Szene wenigstens für Ihren Einsatz entlohnt wird. Das deaktivieren des Ad-Blockers ist in wenigen Minuten erledigt, dadurch gönnt ihr euren persönlichen Helden auf Youtube die eine oder andere neue Grafikkarte, Setup oder neue Games an denen wir uns alle wieder erfreuen dürfen. Ein kleiner Schritt für eine gute Sache, und sie hilft im Endeffekt uns allen. Denn ohne vernünftiges Setup und neue Games kann uns der beste Youtuber nicht weiterhin so erfolgreich entertainen!